Durchlässigkeit und Hochsensibilität lassen mich fantastisch träumen, intensiv geniessen, feine Stimmungen wahrnehmen und tief mitfühlen. Gleichzeitig kann sie auch zu Reizüberflutungen führen und mich in einen inneren Konflikt bringen. Diese Ambivalenz stelle ich mit drei Szenen dar. Die visuellen Wahrnehmungen werden von Gedanken begleitet, die meine taktilen, visuellen und räumlichen Sinneseindrücke repräsentieren. Die englische Sprache eröffnet Distanz zu meiner Person.
Permeability and high sensitivity allows me to dream fantastically, enjoy intensely, perceive subtle moods and empathise deeply. At the same time, it can also lead to sensory overload and bring me into an inner conflict. I illustrate this ambivalence with three scenes. The visual perceptions are accompanied by thoughts that represent my tactile, visual and spatial sensory impressions. In order to create distance to myself as a person, the thoughts were recorded in English.
Prozess
Wie verfilmt man eine Wahrnehmung? Die Mittel zu finden, um meine eigenen Empfindungen darzustellen, stellte sich als grösste Herausforderung bei der Umsetzung dieses vierwöchigen individuellen Projekts im Propädeutikum an der ZHdK heraus.
In einem ersten Schritt musste ich mich entscheiden, welche Wahrnehmungen ich inszenieren und was ich von mir preisgeben möchte. Während den Dreharbeiten war ich dazu aufgefordert, mich mehrmals jenen Stressfaktoren auszusetzen, die ich im Film als solche vorstellen wollte. Dies traf vor allem auf die Weihnachtsmarkt-Szene zu. Dabei noch selbst vor der Kamera zu stehen war eine zusätzliche Herausforderung. In der Postproduktion jonglierte ich dann mit dem Ton, um der Stimme, die meine Gedanken verbalisiert, Raum zu geben ohne die ebenso wichtigen Hintergrundgeräusche auszublenden.
Träume darzustellen, so fand ich heraus, ist gar nicht so einfach. Dies liegt unter anderem daran, dass Träume keine linearen Geschichten erzählen, sondern Handlungen ohne Zusammenhang miteinander verknüpfen. Diesen zusammenhangslosen chaotischen Charakter des Traums habe ich mittels Schattenspiel, Überblendungen und einem Tonteppich inszeniert.
Für die letzte Szene wusste ich, welches Bergpanorama ich gerne im Hintergrund hätte, war dort aber insbesondere von guter Witterung abhängig und konnte mir budgetmässig nur beschränkt Versuche erlauben.