Die folgenden sechs Fotografien sind auf Reisen nach Guatemala, Indien und Tansania zu unterschiedlichen Zeitpunkten entstanden. Nachträglich habe ich mir dazu fiktive Dokumentar- oder Spielfilmtitel und Szenen ausgedacht, in die sich die Fotografien einbetten lassen.
Schulen rund um den Lago de Atitlán in Guatemala
Im Dorf Santa Cruz erholen sich die Jungen auf dem Pausenhof vom Unterricht. Es wird nicht mehr lange dauern, bis der nachmittägliche Regen sie dazu auffordern wird, den Nachhauseweg rasch anzutreten.
Santa Cruz La Laguna, Guatemala, 2016
In den Fusstapfen der Tradition
Embianath zeigt seinem Enkel Rajesh die traditionelle Teezubereitung der Region. Rajesh wird später, genau so wie sein Vater, den Tee vor den Palästen den Touristen anbieten.
Rajasthan, Indien, 2017
Mein rosa See
Massaijunge Sirak schreitet entlang dem Lake Natron, dem Brutgebiet der Zwergflamingos. Seinen roten Shouka stolz tragend, kehrt er vom Schlachtplatz zu seinem Dorf zurück.
Lake Natron, Tansania, 2017
Wie weit meine Träume reisen
Die 19-jährige Nelanhi ist zurzeit die einzige der Familie, die Arbeit hat und trägt damit viel Verantwortung. Um ihre Familie zu ernähren, putzt sie die Böden des Mehrangarh Fort. Dabei träumt Nelanhi davon, in die weitentlegene Hauptstadt fahren um dort an der Universität eine Ausbildung machen zu können.
Rajasthan, Indien, 2017
Ich sehe was, was du nicht siehst
Auf dem Marktplatz herrscht Chaos. Hühner gackern, Verkäuferinnen preisen ihre Ware an, Käufer verhandeln und Touristen scharen sich um die Kirche, um Fotos machen zu können. Doch den Herrn mit dem Kohlegefäss, aus dem Weihrauch qualmt, interessiert das nicht. Er beobachtet die junge Mutter links vor ihm mit ihrem Kind und denkt an seine Tochter.
Sololá, Guatemala, 2016
Empfänger unbekannt
In einem sonst leeren Raum im Junagarh Fort klingelt das Telefon, hübsch platziert auf einem eigenen Hocker. Gestern hat es bereits geklingelt und zwei Tage davor. Übermorgen wird es vermutlich noch einmal klingeln. Drei Frauen in bunten Saris treten durch die Tür rechts ein und lassen das Licht der Nachmittagssonne auf das Telefon fallen. Sie gehen vorbei und scheinen sich nicht zu interessieren, wer so dringend wen im Fort erreichen möchte.
Rajasthan, Indien, 2017